Gedanken eines Kommandanten


Grundsätzliches:

Das System der freiwilligen Feuerwehren ist in Österreich sehr weit verbreitet. In Österreich gibt es lediglich 6 Berufsfeuerwehren.

Die Feuerwehr ist kein Verein, sondern eine Körperschaft öffentlichen Rechts. Der Unterschied liegt in einem wesentlichen Punkt. Die Aufgaben einer Feuerwehr sind gesetzlich geregelt.

Wussten Sie, dass der Kommandant und Stellvertreter einer Feuerwehr im Grunde mit ihrem Privatvermögen haften? Das Risiko allfälliger Geldstrafen ist durch eine, durch die Gemeinde abgeschlossene Versicherung minimiert, jedoch einen Eintrag in ein Strafregister kann ihnen niemand abnehmen.

Finanzierung:

Einnahmen der Feuerwehr ( durch Spenden, Veranstaltungen, Subventionen der Gemeinde, Einsatzverrechnungen etc. ) werden nicht für Ausflüge oder Kameradschaftsfeste, sondern ausschließlich für die Aufrechterhaltung des Betriebs und für die Anschaffung der Geräte und Einsatzbekleidungen verwendet.

Rein wirtschaftlich gesehen, bringt die Feuerwehr ja „NICHTS“, außer dass tausende Arbeitsplätze in den diversen Unternehmen, von denen die Feuerwehren ihre notwendigen Schutzbekleidungen, Geräte sowie Fahrzeuge beziehen, gesichert werden.

Oft wird auch die Frage gestellt, ob man das Gerät (z.B. hydraulischer Rettungssatz ca. € 15.000,-- ) überhaupt braucht. Hier ist es so wie in vielen Fällen, wird es gebraucht, ist es natürlich toll, wenn man es hat. Hat man es nicht, wird einem die Frage gestellt: Warum habt ihr das nicht???

Aber wir können uns auch nur nach der Decke strecken, und mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln so gut wie möglich wirtschaften.

Mitglieder:

Die Mitglieder erhalten für ihre Tätigkeiten keinerlei Bezahlung. Im Gegenteil: Kameraden die für Einsätze, Ausbildung und Kurse ihre Freizeit und Urlaube opfern sowie Haussammlungen durchführen, findet man selbst am Ende der Liste mit Ihrer Unterschrift und einer Spende. Der Dienst am „NÄCHSTEN“ ist völlig unentgeltlich, egal zu welcher Tages u. Nachtzeit.

Wir sind allesamt aus Idealismus, der Freude jemandem helfen zu können sowie hoffentlich auch wegen der Kameradschaft bei der Feuerwehr.

Hier darf ich auch unsere Gemeinde danken, die Verständnis dafür hat, dass Bedienstete während ihrer Arbeitszeit in einen Einsatz gehen dürfen. Ein Problem, das immer aktueller wird. Aber eigentlich rechnet jeder Betroffene damit, dass wenn er 122 wählt, auch sofort jemand kommt und hilft!

Was mich interessiert?

Stellen Sie sich vor, dass Sie um Mitternacht von einer Sirene oder von einem vorbeifahrenden Einsatzfahrzeug mit dem Martinshorn geweckt werden.

Was denken Sie sich?

Hoffentlich kommen die noch rechtzeitig?

Hoffentlich kommen die wieder gesund nach Hause?

Müssen die mit Sirene fahren?

Wie soll einer da um 6 Uhr aufstehen wenn er dauernd geweckt wird?

Oder denken Sie auch daran, dass diese Frauen und Männer selbst noch vor einigen Minuten friedlich in ihren Betten schliefen?

Oder dass diese Frau und dieser Mann, wenn sie nach einem schweren Verkehrsunfall nach Hause kommen sowieso nicht mehr schlafen können und trotzdem um 6 Uhr in die Arbeit fahren.

Oder denken Sie sich: Warum liege ich noch im Bett? Ich könnte eigentlich auch meinen Mitmenschen helfen.

Wenn Sie weitere Informationen zur Feuerwehr erhalten möchten, oder Sie mit mir über eine eventuelle Mitgliedschaft sprechen möchten, würde ich mich über Ihre Nachricht oder Ihren Anruf sehr freuen.

FF Köttlach
0664/43 15 112  
Kurt Posch BI - Kommandant der FF - Köttlach                

ff.koettlach@utanet.at